Gesetz gegen eigene Dummheit?

Ich bin ja ein vehementer Verfechter von Datenschutz. Darunter verstehe ich, das meine Daten nicht ohne meine Zustimmung gesammelt, weitergegeben oder gar öffentlich gemacht werden dürfen.
Was ich darunter nicht verstehe ist, dass mir jemand vorschreibt, was ich über mich veröffentliche oder sonst wie weiter gebe. Das ist nämlich meine eigene Verantwortung. Eine, die wir wahrnehmen müssen. Eine, die uns keiner abnehmen kann. Auch wenn manche es gerne wollen. Wie der schleswig-holsteinische Datenschutzbeauftragte Thilo Weichert, hier in der Berliner Zeitung nachzulesen, der offensichtlich der Meinung ist, gesetzlich regeln zu können, wer was wo im Netz veröffentlicht und wieder die Mär vom rechtsfreien Raum Internet aus Tapet bringt.

Nun ist das Netz keineswegs rechtsfrei. Es ist einfach nur etwas größer als es in beschränkte Politikerhirne geht. Wie Herr Weichert beispielsweise juristisch verhindern will, das Max Mustermann jr. (11) aus Kiel die Kreditkartennummer seines Vaters auf dem außerhalb Deutschland befindlichen Twitter-Server verewigt ist mit etwas unklar. Die einzige Lösung, die ich hier sehe ist, dass Familie Mustermann ihr Balg nicht mit Rechner und/oder Kreditkarte alleine lässt. Mit anderen Worten, ihre ureigene Verantwortung wahr nimmt.

Herr Weichert sollte lieber sorge tragen, dass nicht andere wie z.B. SWIFT und diverse Bundesbehörden meine Daten gegen meinen Willen weitergeben.

Wer allerdings mein Herz erfreut ist Herr Schaar, seines Zeichens Bundesdatenschutzbeauftragter, der als bestes Mittel gegen Dummheit Bildung vorschlägt. Bitte Herr Schaar bilden sie bei der Gelegenheit gleich ihren Kollegen Weichert weiter.

Und ihr da draußen passt gefälligst auf eure Daten auf! Das kann euch keiner abnehmen.

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