The Legend goes on – Day 5-7

So, jetzt bin ich tagelang nicht zum bloggen gekommen und die dumme Angewohnheit unserer neuen Herbergseltern, pünktlich um 10 den Router auszuknippsen hilft auch nicht grade. Aber zurück wo wir aufgehört haben. Nämlich nach Edinburgh. Und zum Montag 😉 Montag war noch einmal ein wunderschöner Tag. Fast so als wollte uns Edinburgh überzeugen, noch ein wenig zu bleiben. Bei zwar etwas wechselhafteren aber trotzdem sehr schönem Wetter haben wir noch mal Old Town unsicher gemacht, nett vor einem Cafe Cappucino getrunken, das Museum of Edinburgh im Huntley House heimgesucht – lohnt sich nur wenn man eh grade da ist – und bei Clarinda’s Tee getrunken. Letzteres ist eine klassische britische Teestube die definitiv sehr authentisch wirkt und auch recht preiswert ist. Allerdings hat man auch das Gefühl beim durchschreiten der ständig nervtötend zuknallenden Tür eine Zeitreise in die 50er zu machen. Weitere Minuspunkte waren die nicht eben umfetzend freundliche Bedienung und die Tatsache, dass der Apfelkuchen aus war. Aber trotz allem war es eine sehr nette Erfahrung und kann herzlichst empfohlen werden.
Der Höhepunkt des Tages war aber unsere lange Wanderung durch Holyrood Park. Wer jetzt hier an englische Landschaftsgärtnerei denkt liegt grundfalsch. Dieser „Park“ wirkt eher, als hätte jemand ein Stück Highlands neben Edinburghs Old Town abgeladen. Einfach herrlich! Das Wetter war da grade super sonnig und es war relativ windstill. Das war wirklich mal Erholung pur.
Abends hab ich dann wieder vergeblich versucht, mal ein Real Ale zu bekommen, aber zumindest war das Essen lecker. Ein Banger von monströsen Ausmaßen mit lecker Mash.
Ach ja, was ich völlig vergessen hab: Ja, ich hab den Doctor Who Laden durchstöbert und mit gnädiger Zustimmung meiner finanziellen Kontrollinstanz – ja, ich brauch sowas wirklich – ein Dalek-Mouspad und – tara – einen USB-Hub in Tardis-Design mit dazugehörigen Sound- und Lichteffekten weggeschleppt.

Dienstag war dann Reisetag. Edinburgh verabschiedete sich mit ordentlich Wind und Regen. Dafür wurde unsere Suche nach feuchtem Klopapier endlich von Erfolg gekrönt. Die Fahrt war anstrengend weil etwas beengt aber dafür war die Landschaft vor dem Fenster zwischen schön und atemberaubend. Reißende Bäche, blühende Heide und schneebedeckte Berggipfel. Und drei Regenbögen, einer davon wirklich absolut gigantisch groß.
In Inverness angekommen sind wir dann trotz kurzer Verwirrung und schlechter Organisation meinerseits sehr schnell in unserem neuen Quartier: Dem viktorianischen Zimmer mit Himmelbett im Bluebell House.
Unser Zimmer in Edinburgh war ja schon sehr schön und Lydie war eine unvergleichliche Herbergsmutter. Aber das hier ist Luxus pur. LCD-Fernseher, viktorianische Möbel, klasse Bad – nur die Dusche ist wieder britischer Standard und die Matratze ist selbst Shermin zu weich. Alles andere ist perfekt.
Nach dem wir das Zimmer erst mal gründlich genossen hatten, waren wie in Jimmy Foxes essen. Ganz netter laden. Riecht etwas nach Klo und die Bedienung kennt den Unterschied zwischen Ale und Lager nicht, aber sonst eine verlässliche aber unspektakuläre Adresse für Futter.
Heute haben wir dann erst mal Inverness’s Stadtzentrum erkundet. Das ganze Stadtzentrum. Zu Fuß 😉 Danach waren wir bei Tescos einkaufen, haben Pause im Luxus-Zimmer gemacht und sind dann wieder los. Unser nächstes Vorhaben war eigentlich ein einfaches: um viertel vor fünf Kaffee trinken gehn. Aber hier ist das leider 2-4 Stunden zu spät. Alle Kaffes schließen spätestens um 16:30. Selbst die meisten Geschäfte schließen um 17:00 spätestens. Oder haben ganze Tage in der Woche geschlossen.
Ich war ja vor 14 Jahren schon mal hier. Aber ich konnte mich wirklich nicht erinnern, dass das da schon so ländlich war. Um 18:00 kannst du hier echt die Bürgersteige hoch klappen. Wir haben dann im Teestübchen am auch schon geschlossenen Busbahnhof Tee getrunken und Postkarten geschrieben und sind dann eben gleich auf die Suche nach Abendessen gegangen. Das war leider auch nicht ganz einfach, weil der Laden wo wir eigentlich hin wollten hatte natürlich zu. Letztendlich sind wir dann beim Chinesen gelandet, der zwar gut und sehr leer aber leider auch ziemlich teuer war. Die Getränke waren nämlich durchaus nicht billig und der Reis kostete extra. In Berlin wären die mit der Nummer in drei Wochen pleite.
Okay, was hab ich heute noch so gesehn… einen sehr alten und leider etwas verwahrlosten Friedhof, der mit zerfledderten Taubenkadavern übersät war, zwei schottische Mädels, die sich in der Fußgängerzone geprügelt haben und Inverness’s Antwort auf die kreuzenden buckligen Zebras: die bestürzte Tür. Eventuell auch die erschreckte Tür? Oder was könnten die Errichter(innen) des lokalen Arbeitsamts sonst gemeint haben mit der Aufschrift „This door is alarmed“? (Anm. d. Red. hier trog mich die Erinnerung. Die Tür gehört nicht dem Arbeitsamt sondern Tesco) So, jetzt weck ich mein Weib, damit wir schlafen gehen können 😉

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