Ich lebe wirklich gerne im Friedrichshain. Nette Kneipen und Kaffees, gute Einkaufsmöglichkeiten. Nette Nachbarn. Und wenig unangenehmes Volk, speziell kein braunes Pack.
Aber zwei Dinge nerven mich dann doch: Hundescheiße und Fahradfahrer. Dabei ist tatsächlich die Hundescheiße das, was mich weniger stört. Die stinkt zwar speziell an heißen Tagen zum Himmel und einmal pro Jahr tret ich auch garantiert rein – natürlich vorzugsweise mit nagelneuen Schuhen – aber zumindest ist sie nicht lebensgefährlich.
Ganz anderes die Spezies der friedrichshainer Fahrradfahrer . Die sind einfach nur das ätzendste was im F-Hain rumfleucht. Es handelt sich hierbei um eine Gruppe suizidaler Soziopathen die dunkel bekleidet auf unbeleuchteten Fahrrädern wie die Bekloppten über die f-hainer Bürgersteige – nicht Straßen – rasen und sich einen Scheißdreck um die Fußgänger kümmern.
Ich neige eigentlich nicht zu körperlicher Gewalt, aber ich habe doch immer wieder den schönen Traum, mich mit einem Baseballschläger in einen beliebigen f-hainer Hauseingang zu stellen und die vorbei rasenden Radfahrer von ihren Fahrrädern zu prügeln.
Heute früh haben die Damen und Herren wieder ihr Möglichstes getan, um mich in meiner Einstellung zu bestärken.
Erst musste ich beim verlassen des Hauses meinen Fuß sehr schnell wieder rein ziehen, weil so ein komplett Durchgeknallter mit atemberaubender Geschwindigkeit an mir vorbei pfiff, nur um weiter die Straße runter um ein Haar in ein aus einer Einfahrt kommendes Auto zu rauschen. Schade eigentlich, ich hätt ihm den Flug übers Autodach gegönnt.
Dann durfte ich am Alex folgende Szene erleben: Eine dumme Ische fährt mit ihrem Klapprad die Rolltreppe runter. Unten angekommen fällt ihr ein Beutel vom Fahrrad. Statt jetzt mal um die Ecke zu gehn, sein Fahrad abzustellen und seinen Kram aufzuheben stellt Madam direkt am Fuß der Rolltreppe ihre Tretgurke quer, so das niemand von der fahrenden Rolltreppe runter kommt und angelt in aller Ruhe nach ihrem Beutel. Sämtliche Leute müssen quasi rückwärts die Treppe hoch laufen um von der Rolltreppe nicht ins Fahrrad geschoben zu werden. Und nachdem die Velozipathin endlich den Weg wieder frei gegeben hatte kam nicht etwas eine Entschuldigung. Nein, weit gefehlt. Die armen Menschen, die sich grade so davor retten konnten, von der Rolltreppe in das verkeilte Fahrrad gequetscht zu werde mussten sich jetzt noch aufs übelste beschimpfen lassen, weil sie der Velozipathin nicht geholfen hatten, ihren Beutel aufzuheben. Echt Klasse, Mädel. Hättest du das mit mir gemacht hätte ich dir bewiesen, dass Fahrräder auch fliegen können. Naja oder auch nicht. Ich bin einfach zu zahm. Aber ich kann zumindest sehr schön davon träumen.