Verfassungsfeind Nummer 1

Wer wird das wohl sein? Wer jetzt Islamisten oder Salafisten oder Nazis oder gar Autonome brüllt hat nicht aufgepasst. Die größte Gefahr für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung  ist die deutsche Regierung, die zum wiederholten Male vom Bundesverfassungsgericht Gesetze um die Ohren gehauen bekommt, bei denen selbst ich darauf gekommen wäre, das sie ein Verstoß gegen das Grundgesetz sind.

Zu allererst scheint es aber die Aufgabe des Bundesinnenministers und seiner Länderkollegen zu sein, unser Land in einen totalitären Überwachungsstaat zu verwandeln.  Angefangen mit Schily und Otto-Katalog über Stasi2.0-Schäuble bis zu dem aktuellen Modell.

Der Herr Friedrich hat aber nun heute den Vogel abgeschossen. Da erklärt der doch allen Ernstes der Neuen Osnabrücker Zeitung, dass man nicht herausfinden kann, wer Mesut Özil bei Twitter beleidigt und gegen ihn hetzt, weil es ja keine Vorratsdatenspeicherung gibt.* Also mal ganz ehrlich, Herr Friedrich: gehts noch?

Ja, solche Idioten gehören sicherlich bestraft. Die Existenz solcher Vollidioten ist für mich ein guter Grund, weiterhin nicht übermäßig stolz auf mein Heimatland zu sein. Es gibt hier zu viele, die nicht aus der Geschichte gelernt haben. Rassismus und Nationalismus darf in keinem Land , auf das ich stolz seien soll, einfach so akzeptiert werden, wie es derzeit in einem Deutschland passiert, in dem ein Sarrazin seinen  Dreck bejubelt bekommt.

Aber trotzdem, Herr Friedrich: Wegen ein paar Idioten, die auf Twitter ihre dummen Fressen ausreißen, möchten sie uns alle, das ganze deutsche Volk – egal welcher Abstammung – unter Generalverdacht stellen und alle unsere Verbindungsdaten monatelang speichern?

Erinnern wir uns mal: Es fing damit an, dass es hieß, böse Terroristen wollen uns alle in die Luft jagen und den Westen vernichten. Darum brauchen wir Vorratsdatenspeicherung (im weiteren Verlauf VDS genannt). Dann wollten wir VDS für noch so ein paar ganz böse Sachen wie Mord und Kindesmissbrauch. Und potentielle Amokläufer. Und Nazi-Mörder. Und Leute, die auf Twitter Scheiße labern. Und Leute, die Filme runterladen. Und ihre Hunde auf die Straße scheißen lassen. Oder die zu laut niesen. Oder zu Hause sagen, dass der Friedrich einen an der Waffel hat.

Nicht, dass deutsche Polizeibehörden auch nur ansatzweise in der Lage wären, die Daten, die ihnen schon zu Verfügung stehen, sinnvoll einzusetzen. Ich glaube, die wissen nicht mal, das es sowas wie SINA-Boxen gibt. Ich würde Herrn Friedrich und seinen Kollegen aus den Bundesländern empfehlen, mal lieber die personelle und technische Ausstattung und die Ausbildung in ihren Behörden zu verbessern, anstatt bei jedem Scheiß nach VDS, Totalüberwachung und Polizeistaat zu schreien.

Und ich würde dem Verfassungsschutz dringend Empfehlen, diesen üblen Verfassungsfeind gut im Auge zu behalten.

*Ich hätte hier ja gerne zitiert und verlinkt, aber das gewöhne ich mir jetzt schon mal ab. Mit dem schicken neuen Leistungsschutzrecht wird mir das zu schnell zu teuer.

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Kassenassis

Ich bin alt. Und ein Spießer. Ich weiß. Ich habe den Zeitpunkt verpasst, als es uncool wurde, Einkaufswagen zu benutzen. Ich hab an der Kasse immer Angst, meinen Mitmenschen auf die Nerven zu gehen, weil ich zu lange brauche. Ich bekenne, ich benutze freiwillig die allseits belächelten Kundentrenndinger auf dem Band, weil ich finde, dass man dadurch das Band besser ausnutzt. Man muss ja keinen Platz zum Bandnachbarn lassen.

Aber wenn ich ganz ehrlich bin, ich wünschte, es gäbe mehr wie mich. Denn die Welt ist voller Kassenassis. Ich weiß nicht, wie viel meiner immer knapper werdenden Lebenszeit ich vergeudet habe, weil Idioten erst ihre Waren aufs Band packen und dann stundenlang verschwinden, um den Rest ihres Einkaufs zu suchen. Kann ja jeder mal was vergessen und dann schnell noch mal losrennen, um ne Packung Milch zu holen. Aber der Trottel, der heute vor  mir das Band belegt hatte wie ein deutscher Urlauber den Strandkorb mit seinem Handtuch, kam mit zwei vollen Armen Kram und packte als er dran war erst mal die Sachen aus, die er schon im Beutel hatte. Ich find das einfach asozial.

Und dann, warum nimmt niemand mehr Einkaufswagen? Erst stehen sie schnaufend hinter dir in der Schlange, statt sich lässig auf den Wagen zu stützen und dann muss erst mal alles in Ruhe in die Taschen oder noch besser die leeren Nudelkartons sortiert werden, bevor man bezahlen und den Platz an der Kasse frei machen kann. Scheiß egal, dass dadurch alles doppelt so lange dauert. Wir entschleunigen hier mal. Ich wette, im Planungsbüro vom Flughafen sitzen nur sone coolen Hippster.

Und neulich hat dann so ein Spezi, der noch am einpacken war, während ich schon abkassiert wurde, auch noch meine Ware mitgehen lassen. Okay, es war nur ne billige Tube Tomatenmark und die Kassiererin hat mich sogar ne neue holen lassen. Aber verdammt noch mal, ich finds einfach assi.

Damit verdrängt der Kassenassi ganz locker den Touri aus meiner persönlichen Top3 der nervtötensten Aufreger des täglichen Lebens. Die teilt er jetzt mit dem Friedrichshainer Velozipathen – ich wäre in den letzten Tagen wieder zwei mal beinahe umgekachelt worden – und dem Rollkofferbenutzer.

Apropos Velozipath: neulich hatte ich ja ein ganz absurdes Erlebnis. Normalerweise bin ich es, der beinahe gerammt wird, wenn er aus der Haustür kommt. Vor einer Weile hätte mich beinahe ein Radfahrer torpediert, der aus der Haustür geschossen kam, als ich daran vorbei lief. Die werden kreativ, die Irren.

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Tempus fugit

Mit Entsetzen muss ich feststellen, dass ich schon über ein halbes Jahr nicht gebloggt habe. Ich fürchte, ich muss mir wohl mal selber in den Allerwertesten treten. So jeht datt ja nu nich. Immer bloß twittern und nix Anständiges schreiben.

Dabei ist eigentlich viel gewesen, was des Berichtens wert gewesen wäre. Das Xperia Pro und das Xperia Mini Pro möchten gerne mal bewertet werden und auch diverse Custom ROMs könnten mal eine Rezension vertragen.

Die deutsche Politik noch kommentieren zu wollen, ist fast müßig, so absurd und dumm dreist ist das alles. Aber so ein paar Sachen kann ich dann doch nicht so stehen lassen wie z. B. diesen neoliberalen Pseudobürgerrechtler und Ex-Pfaffen, den man uns als Bundespräsi vor die Nase gesetzt hat. Wenn ich mir die letzten Lichtgestalten angucke, die dieses Amt inne hatten, könnte ich ja fast zum Royalisten werden.

Darüber hinaus hatte ich so viele wunderbare Erfahrungen mit der Welt der kassenärztlichen Medizin, die mich vermuten lassen, dass es trotz fortschrittlichster medizinischer Einrichtungen in Deutschland für den Kassenpatienten besser wäre, sich in Venezuela oder Cuba versorgen zu lassen.

Ich hoffe mal, ich tue das auch und mach hier mehr draus als ein kurzes Aufflackern. Zumindest muss ich jetzt nicht mehr für die Prüfung lernen. Die LPIC-1 hab ich auf dem letzten Linuxtag erfolgreich hinter mich gebracht.

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Telco = PITA

Warum ist eigentlich fast jeder Kontakt mit Telefonfirmen mit vehementen Schmerzen in der verlängerten Wirbelsäule verbunden? Haben die alle zu viel Geld, um noch mehr Kunden haben zu wollen oder zu wenig, um sich Service leisten zu können?

Fall 1: Base

Ich wollte nur eine einfache Auskunft auf eine einfache Frage. Es hat 2 (bis heute unbeantwortete) Mails, einen Tweet und 4 Tage gekostet, um 140 Zeichen an Antwort zu bekommen. Die waren auch völlig ausreichend. Also wozu braucht das so lange? Will ich wirklich mit 2 Verträgen da hin wechseln? Derartiger Service lässt mich zweifeln.

Fall 2: o2

Okay, ich hätte es wissen müssen. Ich habe beruflich schon grausame Erfahrungen mit dem Service von Telefonica gesammelt. Aber nach 45 Minuten warten im o2-Shop ohne PrePaid-Surfstick gehen zu müssen, weil der sch… Server nicht erreichbar ist, der nötig ist, um die Datensammelwut deutscher Sicherheitsbehörden zu befriedigen, ist gelinde gesagt ärgerlich. Und ich brauch den verdammten Stick bis Montag Abend, damit die beste Ehefrau von allen in ihrer medizinischen Isolationshaft nicht irre wird.

Lobend erwähnen muss ich da ja mal den Service von T-Mobile, als die noch eigenständig waren. Da bekam man Antworten auf Mails in Stunden, nicht in Wochen und wurde auch gerne mal zurück gerufen. Aber seit das Telekom ist, lässt es da auch nach.

Versatel, Alice und Kabel Deutschland haben mich auch schon in den Wahnsinn getrieben. Warum ich das Grauen, dass mir damals KD und Tele Columbus in trauter Zweisamkeit bereitet haben, nicht verbloggt habe, wundert mich gerade selber. Es wäre abendfüllend gewesen.

Also drückt mir die Daumen, dass ich den Servicewüsten dieser Welt morgen noch so einen verdammten Stick entreißen kann, ohne einen Falling-Down-Moment zu haben.

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Schönes Spielzeug

Ich habe ja in den letzten Jahren schon viel mit virtuellen Servern zu tun. Mein erster eigener Server war ein vServer von Strato, der mich ob seines knapp bemessenen Arbeitsspeichers regelmäßig in den Wahnsinn trieb.

In letzter Zeit hab ich dann aber mal unsere firmeneigenen vServer etwas ausführlicher testen dürfen und bin wirklich angetan. Die Teile fühlen sich wie richtige Hardware-Server an mit dem Vorteil, hardware-unabhängig zu seien, da die in der Cloud laufen. Wenn da mal eine Platte stirbt oder ähnliches, dann ist der Rechner nicht bis zum Hardwarewechsel offline, sondern nur die 3 Minuten die es braucht, um das Ding auf einer anderen Cloud-Node wieder hoch zu fahren.

Besonders sexy finde ich aber die Webkonsole. Ich bin ja  der Meinung, dass es nichts simpleres und besseres zur Fernwartung gibt, als eine vernünftige serielle Konsole. Aber die Webkonsole kommt dem schon verdammt nahe und schlägt das ganze dämliche IPMI-Zeug um Längen.

Alles in allem freue ich mich, dass wir da ein wirklich nettes Produkt im Angebot haben. Mag jetzt nach Eigenwerbung klingen, aber warum soll ich nicht auch mal was gut finden, was die eigene Firma verkauft 😉

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