Die Bodysnatchers gehen pleite

Vor langer langer Zeit gab es die lustige Profession des Leichendiebes. Das waren wissenschaftlich interessierte junge Menschen, die Leichen von Friedhöfen klauten um den Chirurgen das Erlernen ihres Handwerks zu ermöglichen. Und die waren dafür so dankbar, das sie besagten jungen Menschen gerne die eine oder andere Spende zu kommen ließen. Der eine oder andere Leichendieb ging in seinem Einsatz für die Wissenschaft sogar so weit, die Leichen nicht nur zu stehlen sonder sie gleich selbst zu produzieren. Ein gutes Beispiel sind Burke und Hare, zwei freundliche Iren, die dafür in Edinburgh und Umgebung Berühmtheit erlangten.
Heut zu Tage darf dieser Berufszweig als ausgestorben gelten. Offensichtlich gibt es genug Arbeitsmaterial für Forschung und Lehre. Gibts so viele namenlose Leichen in Deutschland oder importieren wir die billig aus Afrika und Osteuropa? Für die großzügige Spende einer Leiche wird man heut zu Tage jedenfalls hart bestraft. Nein, nicht für den Diebstahl derselben. Das ist zwar auch strafbar, aber das ist eine andere Geschichte. Du wirst selbst für die Spende einer Leiche die dir gehört – deiner eigenen zum Beispiel – mit einer Strafgebühr von 1050 Euro belegt. Jedenfalls ist das der Preis, den die medizinische Fakultät der Uni Kiel für die Spende des eigenen Körpers den Hinterbliebenen in Rechnung stellt. Weil man die Leiche ja hinterher kostenpflichtig entsorgen muss. Was davon übrig ist jedenfalls.
Ich hatte ja mal selbst angedacht, mich der Uni zu spenden, bevor die wirklich beste Ehefrau der Welt ihr Veto eingelegt hat. Nur unter diesen Bedingungen leg ich mich doch lieber unter einen Baum mit meiner Frau neben mir.

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Geboren am 25.8.2008

Nein, ich bin nicht Vater geworden oder sowas. Ich bin nur quasi neu geboren. Mein erster Hochzeitstag ist jetzt mein neuer Geburtstag 😉 Und geht als wohl merkwürdigster Tag in meine Memoiren ein.
Das ganze fing erst mal sch… an. Wenn man an seinem ersten Hochzeitstag frei hat findet man es tendenziell eher ärgerlich, wenn man statt liebevollem Wachkuscheln mit möglicherweise anschließender sportlicher Betätigung von dem irren Hausmeister mit dem benzinbetriebenen Rasenkantenschneider geweckt wird. Der macht mich eh wahnsinnig. Aber gestern hätte ich ihm mit dem Ding ganz gerne den Hals durchgesägt.
Danach noch ein paar zwischenmenschliche Probleme, die ich hier nicht näher ausführen möchte und schon schien der Tag total im Arsch zu sein. Die Tatsache, das ich nicht wie gehofft meine neue Grafikkarte abholen konnte (btw Finger weg von der Sapphire HD3850 256MB. Ich hab zwei gekauft und beide waren defekt) war da dann ein eher geringeres Ärgernis. Nur die Stimmung gehoben hat es auch nicht grade. Alles in allem fühlten wir uns beide relativ lausig.
Aber dann gings bergauf. Alles klappte, von der Tischbestellung beim San Diego (unser Steakhaus gleich um die Ecke) über den Shoppingtrip durch Ebay – die neue Suche ist übrigens absoluter Müll – bis zur erfolgreichen Rückeroberung einer größeren Summe Geldes. Und zu guter Letzt kam dann sogar noch eine Mail von K&M das ich die Karte nun doch abholen kann. Der Tag schien noch richtig gut zu werden.
Wir landeten dann also einigermaßen mit dem Leben versöhnt im San Diego, bestellten leckere Fleischklumpen und stürzten uns genüsslich aufs Futter. Allerdings waren wir doch etwas enttäuscht. Normalerweise ist das San Diego aller erste Sahne. Super Essen zu klasse Preisen und netter Service.Das Ambiente ist zwar etwas abgenutzt aber okay. Also wirklich ein netter Laden. Nur gestern muss das B-Team gekocht haben. Be||as Fleisch war grade noch lauwarm und meins war sehnig und zäh.. Was dann zum dramatischen Höhepunkt des Abends führte.
Ich schob mir ein Stück Fleisch in den Mund, das schon beim Abschneiden etwas widerspenstig war. Nur auch nach 32 mal kauen hatte ich es noch nicht wirklich klein bekommen. Die kluge Reaktion wäre nun gewesen, den unzerkaubaren Klumpen diskret zurück auf den Teller zu befördern und den Rest des Fleisches zu ignorieren. Nur da ich bei sowas notorisch ungeschickt bin und mich nicht blamieren wollte hatte ich nichts besseres zu tun, als zu versuchen, den Klumpen herunter zu würgen. Keine gute Idee. Er blieb nämlich stecken und meine Atmung war schlagartig auf ein nicht ausreichendes Maß eingeschränkt. Mit anderen Worten, ich war grade dabei, an einem Stück Kuh zu ersticken. Nicht grade das, was ich auf meinem Grabstein stehen haben wollte. Ich würgte also panisch vor mich hin, mein Blickfeld wurde immer kleiner und Be||a versuchte nach anfänglicher Überraschung mittelmäßig panisch Hilfe zu mobilisieren. Nur es kümmerte sich kein Aas. Alle anderen Gäste blieben schön sitzen und kuckten interessiert zu. Die Kellner waren außer Sicht- und scheinbar auch Hörweite. Ich spürte Bewegung hinter mir und betete um einen kräftigen jungen Mann mit guten Kenntnissen der Heimlich-Methode. Aber nein, nur eine freundliche Frauenstimme die sich nach meinem Befinden erkundigte.
Grade in dem Moment als ich dachte jetzt gehn die Lichter aus nahm meine Speiseröhre noch mal alle Kraft zusammen und katapultierte das verdammte Stück Kuh aus meinem Hals. Boa, atmen ist so eine geile Sache. Ich glaub ich war noch nie so glücklich über einen Atemzug.
Wir haben dann mal ganz schnell gezahlt und sind getürmt. Eine Kippe für Be||a und ein Eis für uns beide – meine Kehle fühlte sich an wie frisch geschmirgelt – und wir waren beide wieder halbwegs okay. Und ich fühl mich jetzt wie neu geboren. Nur eins macht mir sorgen: Meine wunderbare Ehefrau hat angedroht, ich bekomm nur noch Suppe und püriertes Essen. Kein schöner Gedanke 😉

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Noch ein Nachtrag zu Schottland

Die wirklich allerbeste Ehefrau der Welt hat mal wieder was wunderschönes geschaffen.

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Eine Bahnfahrt die ist lustig

Ich hab ja hier schon diverse Organisationen und Personengruppen erwähnt, die sich meiner besonderen Wertschätzung erfreuen. Eine weite Organisation aus dieser Kategorie ist die Deutsche Bahn AG, dieses wunderbare Transportunternehmen, das mit pünktlicher Regelmäßigkeit seine Preise erhöht und den Service minimiert, bei dem aber Verspätungen von mehr als einer Stunde so üblich sind, dass das Management den Ruin befürchtet, weil man gesetzlich verpflichtet wird, bei Verspätungen um mehr als eine Stunde den Fahrpreis teilweise zu erstatten. Und das in einem Streckennetz, bei dem die längste Strecke ca. 15 Stunden ist. Und auch nur bei den Schnellverbindungen, nicht bei den Regionalzügen.

Und wenn sie dann mal tatsächlich pünktlich sind, dann lassen sie sich was anderes einfallen, um die Kunden zu ärgern. So wie bei uns am Montag.

Wir hatten Tickets für den ICE direkt von Duisburg nach Berlin. Wir hatten Platzkarten für Plätze am Tisch – mit anderen Worten an der Steckdose – der Zug war relativ leer und ruhig und – Wunder über Wunder – in Bielefeld keine 5 Minuten Verspätung. Und da mussten sie sich einfach was einfallen lassen. Es geht ja nicht, dass der Bahnkunde mal völlig zufrieden den Zug verlässt. Der gewöhnt sich noch dran.

Unser schöner durchgehender Zug von Duisburg nach Berlin war in Hamm wie üblich mit einem zweiten verkoppelt worden. Und um jetzt mal ein wenig das Hochgefühl der Kundschaft zu unterdrücken beschloss man, dass man ab Hannover einfach mal den kompletten Inhalt unseres Zugteils in den anderen Zugteil pfercht und unseren Teil aus dem Verkehr zieht. Aus „betrieblichen Gründen“. Nein, das hat nix mit Defekt zu tun – ein defekter Zug fährt keine 200 Sachen, nach dem man entschieden hat, ihn sicherheitshalber still zu legen. Das heißt mit anderen Worten, der Zug ist zu leer, denen gehts zu gut. Also jagt man dann um 3,50Euro zu sparen seine werte Kundschaft mit Sack und Pack von den reservierten Plätzen drei Wagons lang über den Bahnhof in den anderen Zugteil und eine unsichere Zukunft. Denn nicht nur sind unsere Platzreservierungen, die ja inzwischen richtig Geld kosten, hinfällig, ich kann in diesem Zugteil nicht mal feststellen, ob die Plätze, die ich mir nun suchen darf auch tatsächlich frei von Reservierungen sind, denn sie haben uns auch noch in den kaputten Zugteil gesteckt. Kein einziges Display funktioniert, die Reservierungsanzeigen eingeschlossen.

Okay, wir waren dann letztendlich zum ersten mal seit Jahren pünktlich. Und der zusammengelegte Zug war auch nicht zu voll. Aber ist es echt nötig, dass man seinen Kunden sinnlos solchen Mist antut. Jedes Unternehmen, das sich in einer Konkurrenz-Situation befindet würde solche Aktionen tunlichst vermeiden oder zumindest den Kunden ein Trostpflaster verpassen. Aber das scheint die Bahn nicht nötig zu haben. Wenn ich eine Wahl hätte, was ich wegen Führerscheinmangel und flugängstlicher Ehefrau nicht tue, dann hätte dieses Unternehmen wieder 2 Kunden weniger. Aber nur weiter so, Herr Mehdorn. Der Flug- und Autoverkehr will schließlich gefördert werden.

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Wer lesen kann…

Ich finde ja direkte Demokratie eine erstrebenswerte Sache. Alles indirekte führt unweigerlich zur Bildung von Oligarchieen. Der einzige Haken an der Sache ist, dass so etwas wie eine Volksabstimmung ein gewisses Maß an Kompetenz beim Stimmberechtigten voraussetzt. Das das nicht immer gegeben ist – selbst bei Menschen die zumindest genug Interesse aufbringen, um zur Abstimmung zu erscheinen – war bei der heutigen Volksabstimmung leider überdeutlich zu erkennen.
Erstes Beispiel: die Ahnungslose im Fahrstuhl. Zitat: „Kann ich denn ohne Wahlbenachrichtung überhaupt abstimmen?“. Hätte sie sie wenigstens mal gelesen, wüsste sie, dass sie darf. Aber gut, harmlos. Die richtige Idiotie fing dann vor dem Wahllokal an. Ich war wie immer spät dran. Ich bin ein Mensch der letzten Minute. Aber ich weiß in selbiger wenigstens was ich tue. Im Gegensatz zu den 5-6 Leuten vor mir in der Schlange, die alle – jeder einzelne – im falschen Wahllokal standen. 5 Minuten vor dem Ende der Abstimmung. Wie doof is das denn? Keiner von denen konnte noch an der Abstimmung teilnehmen und das ist auch gut so, weil wer sich so wenig vorab informiert hat sollte auch nicht abstimmen dürfen.
Dem Bezirksamt muss ich übrigens vorwerfen, dass das Abschalten von 2 der 3 Fahrstühle schon als Beeinflussung gewertet werden könnte 😉

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