R.I.P. Palm

Gestern kam die Nachricht, dass Palm sein altbewährtes PalmOS beerdigt hat. Ich hoffe ihr Jungs und Mädels habt daran gedacht, euch auch gleich für die ganz Firma ein Loch zu buddeln. Ich komm dann vorbei und schipps zu.
Seit Jahren verliert Palm Marktanteile an RIM und die Windows Mobile Fraktion. Und jetzt versuchen sie sich – nach dem sie jahrelang nicht in der Lage waren PalmOS sinnvoll weiter zu entwickeln – mit einem Spielzeug-System, das ohne bestehende Datenverbindung nur teilweise benutzbar ist, zu retten.
Warum sollte ich als alter Palmbenutzer auf sowas umsteigen? Meine alte – teuer bezahlte – Software läuft nicht auf dem Gerät, es hat keine Vorteile gegenüber richtigen Systemen wie Android, wie auch immer das Zeug auf den Blackberry’s heißt oder MacOS (nein, Windows Mobile ist kein richtiges System. Ich hab ausprobiert.) und es ist nicht mal mehr cool.
Mit anderen Worten mal wieder hat eine ehemals führende Technologiefirma den Anschluss verloren, ihre alten Kunden vergrätzt und wohl wenig neue gefunden. Ich prognostiziere mal in spätestens 2 Jahren findet man Palm Inc in einer Ecke mit Amiga Inc irgend wo im technologischen und wirtschaftlichen Nirgendwo. Amiga deswegen, weil die das auch schon so hin bekommen haben und weil mir das auch in der Seele weh getan hat.
Nun gut, jetzt hoffe ich bloß, das bis nächstes Jahr um diese Zeit – wenn meine nächste Vertragsverlängerung fällig ist – irgend wer ein bezahlbares googlefreies Android-Telefon auf den Markt bringt oder Openmoko oder die LiMo-Foundation was hübsches raus bringen, das ich rabattiert bekomme 😉 Bis dahin tuts mein guter alter Treo sicher noch, auch wenn das System älter ist als einige Handybenutzer.

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Kirchenfrust die 2.

Hier mal ein Link zu einen Telepolis-Artikel, der sich mit Papst Ratzingers rechstkonservativ-antisemitischem Kuschelkurs außeinander setzt. Sehr informativ.

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Kirchenfrust

Ich bin ja generell nicht grade für meine tiefe Zuneigung zu den christlichen Kirchen bekannt, ganz im Gegenteil. Ich hab ja mit den meisten Christen individuell kein Problem, so lange sie mich nicht missionieren, aber als Masse machen sie mir ehner Angst. Ich seh da irgend wie zu oft Forken und Fackeln aufblitzen.  Und die Kirchen als Organisationen empfinde ich als totale Perversion der Spiritualität.

Und gerade jetzt geben sich die Herren – der Anteil der Damen in gehobenem Amt lässt ja selbst bei den Protestanten zu wünschen übrig – alle Mühe, alle meine Vorurteile zu bestätigen.

Da haben wir einen zum Papst mutierten Großinquisitor, der antisemitische Hetzer zurück in die Kirche holt und Hardcore-Fundis zu Weihbischöfen macht. Wahrscheinlich bekommt als nächstes der Opus Dei zugrif auf das Arsenal der Schweizer Garde und wird ausgesandt, die Welt mit Feuer und Schwert zu bekehren.

Und in den lokalen News haben wir dann die Berliner Kirchen, die versuchen religiöse Propaganda zum dem staatlich finanzierten Pflichtfach zu machen, das es früher war. Das die für diese Frechheit über 200 000 Unterschriften bekommen haben macht mir echt Angst. Das selbst viele Christen das bescheuert finden, macht mir wiederum Mut. Jetzt bleibt mir nur noch, zu allen Göttern zu beten, dass die laizistischen Tendenzen für die ich diese Stadt immer geliebt habe – auch wenn ich dadurch deutlich weniger Feiertage habe – sich durchsetzen und die Berliner Wähler für eine klare Trennung von Staat und Kirche sorgen. Ich möchte meine potentiellen Kinder nicht in einer Stadt groß ziehen, wo christliche – oder islamische oder irgend eine andere – Missionsarbeit zum schulischen Pflichtprogramm gehört.

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Mir ist langweilig

Also nicht wirklich. Weil seit ich mich jetzt offiziell Systemadministrator schimpfen darf war schon eine Menge zu tun. Aber irgend wie laufen meine privaten Kisten alle grade sauber – ich muss nur den Server noch von Webalizer auf AWstats umstellen – und so richtig tut sich nix neues. Ich hab noch genau zwei Probleme und für beide trotz intensiver Suche keine Lösung.

Zum einen fehlt mir auch in KDE 4.2 eine externe Taskbar wie in KDE3, also eine die am normalen Control Panel klebt und nicht überdeckt wird. Irgend wer hat zwar was von mehrzeiligen Control Panels erzählt, aber davon seh ich hier nix.

Zum anderen hab ich immer noch keine Möglichkeit gefunden, unter MacOSX copy&paste wie unter X11 zu machen – also markieren = kopieren und klick mit der dritten Maustaste zum einfügen. Das ist so praktisch, speziell für Linkshänder wie mich, für die die Tasten c und v einfach mal auf der falschen Seite sind.

Also wer dafür Lösungen hat, ich bin höchst dankbar für jeden Tipp 😉

Und die Langeweile wird hoffentlich auch am 14.2. zu Ende sein, wenn Lenny endlich stable ist und unstable seinen Namen für ein paar Wochen verdient 😉

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Museumsmoden

Ich denke, es ist hinlänglich bekannt, dass es in der Wissenschaft genau wie überall Moden gibt. Eine finde ich gerade aktuell ziemlich bescheuert.
Wenn man vor hundert Jahren eine alte griechische Statue fand, dann versuchte man, die fehlenden Teile zu rekonstruieren. Das ist sicher recht häufig gründlich schief gegangen und in der wissenschaftlichen Untersuchung solcher Artefakte lässt man solche versuchten Reparaturen natürlich außer acht. Aber wenn man die sozusagen fertig erforschte Statue dann ins Museum stellt finde ich, dass es der Sache keinen Abbruch tut, die fehlenden Teile durch gut geschätzte Prothesen zu ersetzen.
Und ich würde es auch sehr begrüßen, wenn man mal die eine oder andere antike Skulptur so ausstellen würde – gerne auch in Kopie – wie der Künstler sie eigentlich geplant hat. Nicht irgend welche weißen gespenstartigen Kreaturen mit verstümmelten Gliedmaßen und abgebrochenen Nasen, sondern Idealgestalten in kräftigen Farben bemalt, wie sie der antike Hellene sich in den Tempel gestellt hätte.
Der Anlass meiner Tirade ist mein gestriger Besuch im Pergamonmuseum. Dort hatte ich vor vielen Jahren mein erstes echtes religiöses Erlebnis, das ziemlich prägend für mein weiteres Leben war. Damals stellte man noch Statuen aus, die von Restauratoren liebevoll ergänzt worden wahren, um wenigstens ansatzweise ihre frühere Pracht wieder auferstehen zu lassen.
So zum Beispiel die Statue der Athene bei deren Anblick mich das Gefühl bekam, ganz wirklich und real einer Gottheit gegenüberzutreten – genau wie es wohl auch vor über 2000 Jahren einem Bürger Pergamons beim betreten des Tempels gegangen ist. Athene ist seit dem die Nummer 1 in meinem persönlichen Pantheon. Naja Nummer 1,5. Die 1 gehört der wirklich besten Ehefrau der Welt 😉
Gestern wollte dieses Gefühl nicht aufkommen, als ich die grauselig verstümmelten Überreste der Ehrfurcht einflößenden Skulptur sah. Die freundliche Stimme auf dem Audio-Guide erklärte mir dann, dass bei der letzten Restauration die nachträglich angefügten Teile entfernt und nur genug hinzu gefügt wurde, um die Statue am umkippen zu hindern.
Wirklich, eine tolle Leistung von Herrn Dr. Scholl und seinem Team, die hier wunderbar präsentieren, wie sch… eine Statue nach 2 Jahrtausenden aussehen kann und nicht den geringsten Gedanken daran verschwenden zu zeigen, wie phantastisch antike Kunst ausgesehen haben könnte.
Wenigstens hat mich die Sonderausstellung „Berlins geheimer Olymp“ etwas versöhnt, weil hier sehr schöne Skulpturen zumindest mit Beleuchtung und Hintergrund äußerst fotogen in Szene gesetzt sind. Da hab dann auch ich ein paar sehr nette Fotos hin bekommen.

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