Nein, ich bin nicht Vater geworden oder sowas. Ich bin nur quasi neu geboren. Mein erster Hochzeitstag ist jetzt mein neuer Geburtstag 😉 Und geht als wohl merkwürdigster Tag in meine Memoiren ein.
Das ganze fing erst mal sch… an. Wenn man an seinem ersten Hochzeitstag frei hat findet man es tendenziell eher ärgerlich, wenn man statt liebevollem Wachkuscheln mit möglicherweise anschließender sportlicher Betätigung von dem irren Hausmeister mit dem benzinbetriebenen Rasenkantenschneider geweckt wird. Der macht mich eh wahnsinnig. Aber gestern hätte ich ihm mit dem Ding ganz gerne den Hals durchgesägt.
Danach noch ein paar zwischenmenschliche Probleme, die ich hier nicht näher ausführen möchte und schon schien der Tag total im Arsch zu sein. Die Tatsache, das ich nicht wie gehofft meine neue Grafikkarte abholen konnte (btw Finger weg von der Sapphire HD3850 256MB. Ich hab zwei gekauft und beide waren defekt) war da dann ein eher geringeres Ärgernis. Nur die Stimmung gehoben hat es auch nicht grade. Alles in allem fühlten wir uns beide relativ lausig.
Aber dann gings bergauf. Alles klappte, von der Tischbestellung beim San Diego (unser Steakhaus gleich um die Ecke) über den Shoppingtrip durch Ebay – die neue Suche ist übrigens absoluter Müll – bis zur erfolgreichen Rückeroberung einer größeren Summe Geldes. Und zu guter Letzt kam dann sogar noch eine Mail von K&M das ich die Karte nun doch abholen kann. Der Tag schien noch richtig gut zu werden.
Wir landeten dann also einigermaßen mit dem Leben versöhnt im San Diego, bestellten leckere Fleischklumpen und stürzten uns genüsslich aufs Futter. Allerdings waren wir doch etwas enttäuscht. Normalerweise ist das San Diego aller erste Sahne. Super Essen zu klasse Preisen und netter Service.Das Ambiente ist zwar etwas abgenutzt aber okay. Also wirklich ein netter Laden. Nur gestern muss das B-Team gekocht haben. Be||as Fleisch war grade noch lauwarm und meins war sehnig und zäh.. Was dann zum dramatischen Höhepunkt des Abends führte.
Ich schob mir ein Stück Fleisch in den Mund, das schon beim Abschneiden etwas widerspenstig war. Nur auch nach 32 mal kauen hatte ich es noch nicht wirklich klein bekommen. Die kluge Reaktion wäre nun gewesen, den unzerkaubaren Klumpen diskret zurück auf den Teller zu befördern und den Rest des Fleisches zu ignorieren. Nur da ich bei sowas notorisch ungeschickt bin und mich nicht blamieren wollte hatte ich nichts besseres zu tun, als zu versuchen, den Klumpen herunter zu würgen. Keine gute Idee. Er blieb nämlich stecken und meine Atmung war schlagartig auf ein nicht ausreichendes Maß eingeschränkt. Mit anderen Worten, ich war grade dabei, an einem Stück Kuh zu ersticken. Nicht grade das, was ich auf meinem Grabstein stehen haben wollte. Ich würgte also panisch vor mich hin, mein Blickfeld wurde immer kleiner und Be||a versuchte nach anfänglicher Überraschung mittelmäßig panisch Hilfe zu mobilisieren. Nur es kümmerte sich kein Aas. Alle anderen Gäste blieben schön sitzen und kuckten interessiert zu. Die Kellner waren außer Sicht- und scheinbar auch Hörweite. Ich spürte Bewegung hinter mir und betete um einen kräftigen jungen Mann mit guten Kenntnissen der Heimlich-Methode. Aber nein, nur eine freundliche Frauenstimme die sich nach meinem Befinden erkundigte.
Grade in dem Moment als ich dachte jetzt gehn die Lichter aus nahm meine Speiseröhre noch mal alle Kraft zusammen und katapultierte das verdammte Stück Kuh aus meinem Hals. Boa, atmen ist so eine geile Sache. Ich glaub ich war noch nie so glücklich über einen Atemzug.
Wir haben dann mal ganz schnell gezahlt und sind getürmt. Eine Kippe für Be||a und ein Eis für uns beide – meine Kehle fühlte sich an wie frisch geschmirgelt – und wir waren beide wieder halbwegs okay. Und ich fühl mich jetzt wie neu geboren. Nur eins macht mir sorgen: Meine wunderbare Ehefrau hat angedroht, ich bekomm nur noch Suppe und püriertes Essen. Kein schöner Gedanke 😉
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