Die Bodysnatchers gehen pleite

Vor langer langer Zeit gab es die lustige Profession des Leichendiebes. Das waren wissenschaftlich interessierte junge Menschen, die Leichen von Friedhöfen klauten um den Chirurgen das Erlernen ihres Handwerks zu ermöglichen. Und die waren dafür so dankbar, das sie besagten jungen Menschen gerne die eine oder andere Spende zu kommen ließen. Der eine oder andere Leichendieb ging in seinem Einsatz für die Wissenschaft sogar so weit, die Leichen nicht nur zu stehlen sonder sie gleich selbst zu produzieren. Ein gutes Beispiel sind Burke und Hare, zwei freundliche Iren, die dafür in Edinburgh und Umgebung Berühmtheit erlangten.
Heut zu Tage darf dieser Berufszweig als ausgestorben gelten. Offensichtlich gibt es genug Arbeitsmaterial für Forschung und Lehre. Gibts so viele namenlose Leichen in Deutschland oder importieren wir die billig aus Afrika und Osteuropa? Für die großzügige Spende einer Leiche wird man heut zu Tage jedenfalls hart bestraft. Nein, nicht für den Diebstahl derselben. Das ist zwar auch strafbar, aber das ist eine andere Geschichte. Du wirst selbst für die Spende einer Leiche die dir gehört – deiner eigenen zum Beispiel – mit einer Strafgebühr von 1050 Euro belegt. Jedenfalls ist das der Preis, den die medizinische Fakultät der Uni Kiel für die Spende des eigenen Körpers den Hinterbliebenen in Rechnung stellt. Weil man die Leiche ja hinterher kostenpflichtig entsorgen muss. Was davon übrig ist jedenfalls.
Ich hatte ja mal selbst angedacht, mich der Uni zu spenden, bevor die wirklich beste Ehefrau der Welt ihr Veto eingelegt hat. Nur unter diesen Bedingungen leg ich mich doch lieber unter einen Baum mit meiner Frau neben mir.

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